14.09.2007: Interview 2007:
Der 48jährige Geistliche und seine Ehefrau Angelika sind die Eltern von drei Kindern. Während Tochter Anna-Lena (22) derzeit in Erlangen studiert, besuchen Nora (18) und Mareike (15) noch das Gymnasium. Pfarrer Geyer stammt ursprünglich aus Bamberg. Seine berufliche Laufbahn begann er 1983 als Vikar in Coburg. Daraufhin folgte eine Anstellung in Kaufbeuren. In den vergangenen 18 Jahre prägte er zusammen mit seiner Familie nachhaltig das Gemeindeleben der Auferstehungskirche Kulmbach.
Frage: Nach 18 Jahren Amtszeit in Kulmbach, kann man sicher davon ausgehen, dass Ihnen und Ihrer Familie der Abschied schwer gefallen ist.
Pfarrer Geyer: Das ist natürlich so. In dieser langen Zeit hat sich ein feines Feld von vielen liebevollen Kontakten und engen Verbindungen zu den Menschen ergeben. Es ist uns nicht leicht gefallen, eine engagierte, wundervolle „Gemeindefamilie“ zu verlassen. Dennoch stand nach 18 Jahren ein Wechsel an. Dies wurde uns auch von der Kirchenleitung dezent deutlich gemacht. In diesen Denkprozess sind wir mit eingestiegen, da für uns der Zeitpunkt Sinn machte. Wir wollten die Herausforderung einer neuer Gemeinde nochmals als Familie erleben und demnach war es uns wichtig, unsere Töchter mit auf diesen Weg zu nehmen. Das wäre später wohl kaum noch möglich gewesen.
Frage: Wie fiel dann die Wahl auf Burgkunstadt?
Pfarrer Geyer: Das lag zum einen an der sehr einfühlsamen Ausschreibung der Gemeinde im Kirchenamtsblatt. Bereits hier wurden die Lebendigkeit und das beeindruckende ehrenamtliche Engagement vieler Gemeindeglieder deutlich. Wir erkannten auch viel Liebenswertes bei den ersten Besuchen vor Ort, das wir dann schließlich entdecken wollten. Für meine beiden jüngeren Töchter ist es außerdem gut, dass sie ihre Schullaufbahn mit Leistungskurs Musik beziehungsweise dem Fach Spanisch in Kulmbach abschließen können.
Frage: Und wie ist der erste Eindruck von Stadt und Menschen?
Pfarrer Geyer: Burgkunstadt war uns als Kulmbachern natürlich ein Begriff. Neben dem Schustermuseum besuchte ich zusammen mit Jugendgruppen regelmäßig die Einrichtungen von Regens-Wagner. Bei dem Blick von der dortigen Dachterrasse auf die Christuskirche hätte ich natürlich nicht gedacht, dass ich dort einmal Gemeindepfarrer werden würde. Seit unserem Umzug haben wir unglaublich viel Herzlichkeit erfahren. Der erste Empfang durch die Gemeinde war überwältigend und somit sind die bisherigen Erfahrungen durchweg positiv. Wir freuen uns auf Burgkunstadt.
Frage: Welche Erwartungen haben Sie im Hinblick auf Ihre neue Gemeinde?
Pfarrer Geyer: Ich erhoffe mir, in und mit dieser lebendigen Gemeinde leben zu dürfen. In Burgkunstadt hat die Evangelische Gemeinde eine vorbildliche Dynamik, in der durch ehrenamtliches Engagement vieles geregelt ist. All dies möchten wir entdecken, uns einbringen und in der liebevollen Begleitung ein echtes Miteinander für die Gemeinde Gottes und Jesu Christi gemeinsam erleben.
Frage: Und was dürfen die evangelischen Christen in Burgkunstadt von ihrem neuen Pfarrer erwarten?
Pfarrer Geyer: Dass er ein offenes Ohr für sie hat und offen auf sie zugeht. Ich möchte gerne entdecken, welche „großartigen Schätze“ meine neuen Gemeindeglieder in sich tragen und sie auf dem Weg des Glaubens begleiten. Zudem will ich den Dialog zwischen den Generationen vertiefen, indem Kinder und Jugendliche und die Senioren der Gemeinde aufeinander zugehen. Außerdem liegt mir eine enge Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde und unserem Kindergarten, dessen Mitarbeiterinnen und Eltern sehr am Herzen. Gemeinsam wollen wir Christus als Mitte des Ganzen und als Ziel des Weges erleben. Dass das Burgkunstadter Gotteshaus den Namen „Christuskirche“ trägt, empfinde ich als ermutigendes Zeichen auf diesem Weg.
Frage: Welche Botschaft haben Sie für die Jugendlichen im Hinblick auf den christlichen Glauben und die Kirche?
Pfarrer Geyer: Die Botschaft lautet, dass es nichts Spannenderes gibt, als Jesus Christus zu entdecken. Gerade in Sinn- und Identitätskrisen ist es für Jugendliche wichtig zu wissen, dass mit Jesus jemand da ist, der hilft, und dass hier vor Ort eine Gemeinde ist, die auf diesem Weg jeden tragen und begleiten will. In dieser Gemeinde gibt es mit dem Förderverein für die Jugendarbeit und dem eigenen Jugendreferenten „Q“ ein gutes Konzept, das die Förderung der Jugendarbeit als Investition in die Zukunft der Gemeinde versteht. Dies gilt es zu bewahren, weiter zu fördern und den Jugendlichen anzubieten. Die Türen zur Gemeinde und zum christlichen Glauben sind allen offen. |