Christuskirche
Burgkunstadt
 
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Jubiläumskirchweih



23.10.2010:
Festabend: 75 Jahre Christuskirche



v.links: Dekan Rainer Horn, Pfr. Heinz Geyer, Pfr. i.R. Rudolf Ranzenberger

Auch wenn die Chronik erst seit wenigen Wochen in gedruckter Form vorliegt, so hätte sie mit dem vergangenen Wochenende bereits eine neues Kapitel verdient gehabt: Über zwei Tage feierte die Kirchengemeinde nämlich den 75. Geburtstag ihrer Christuskirche und zeigte dabei in einem ungemein festlichen Rahmen sowohl beim Gemeindeabend am Samstag als auch mit den Festivitäten rund um den Kirchweihsonntag einmal mehr ihre gesamte Lebendigkeit, die sogar zu öffentlichen „Liebeserklärungen“ ihrer ehemaligen Pfarrer führte. „Wir sind eine gesegnete Gemeinde“, fasste Pfarrer Heinz Geyer in der Christuskirche am späten Samstagabend und somit am Ende des Gemeindeabends treffend die Geschehnisse und Inhalte der vorherigen kurzweiligen 150 Minuten zusammen, in denen die Gemeinde einen sehr persönlichen Einblick in ihre Vergangenheit aber zugleich in ihre Vitalität der Gegenwart ermöglichte. Zu dem bunten Gemeindeabend durfte Pfarrer Heinz Geyer mit Dekan Rainer Horn und Pfarrer i.R. Rudolf Ranzenberger immerhin auch die beiden Geistlichen in der Christuskirche begrüßen, die mit ihrem Wirken als evangelische Pfarrer von Burgkunstadt maßgeblichen Einfluss an der Entwicklung des Gemeindelebens in den letzten Jahrzehnten der 75jährigen Geschichte der Christuskirche hatten. Durch das farbenfrohe Programm führte das aus den Farbwechsel-Gottesdienste bekannte Duo „Wolfgang und Annette“ und vermittelten mit ihren kurzen Moderationen genau den Eindruck, der von Sigrid Schneider, der Vertrauensfrau des Kirchenvorstandes, bei der Begrüßung angesprochen wurde: Die Christuskirche ist in den vergangenen 75 Jahren in der Tat zu einem echten „Zuhause“ mehrerer Generationen geworden. In Anwesenheit zahlreicher Mitglieder des Stadtrates erlaubte Rudi Fetzer zunächst einen erneuten Einblick in die von ihm anlässlich des Kirchenjubiläums erstellte Gemeindechronik „Auf festem Grund“. Dabei konzentrierte sich Fetzer vor allem auf die Zeit der Vorbereitungen und des endgültigen Baus der Christuskirche im Jahre 1935, indem er auf liebenswerte Art und Weise kleinere, unterhaltsame Anekdoten um verdiente Persönlichkeiten der Gemeinde präsentierte, die beispielsweise Originale wie den langjährigen Organisten Heinrich Kern aber auch das ungemein wichtige Wirken von Burgkunstadts erstem evangelischen Pfarrer, Joachim Bomhard, umfassten. Der Vortrag wurde durch die jeweils passenden Fotos noch zusätzlich untermalt. Den Brückenschlag zur Gegenwart vollzogen symbolträchtig die diesjährigen Präparanden und Konfirmanden der Christuskirche, indem sie nicht nur einzelne Szenen der Chronik mit viel Witz nachspielten, sondern die wichtigsten Stationen des Kirchenbaus und der anschließenden Entwicklung einer selbstständigen Kirchengemeinde in Liedform präsentierten. Das so genannte „Kirchweihlied“ war von Pfarrer Heinz Geyer und seiner Frau Angelika gedichtet worden und fasste treffend und stets mit einem Augenzwinkern versehen die wichtigsten Stationen der Evangelischen Kirchengemeinde zusammen, machte aber auch immer wieder deutlich, dass der christliche Glaube immer als Fundament und „fester Grund“ allen Tuns in der Gemeinde diente. So lautete beispielsweise der Beitrag zum Jahre 1954: „1954 war ein ganz besonderes Jahr: Von der Strössendorfer „Mutter“ lösten wir uns gar; Pfarrhaus und eigene Pfarrstelle machten weithin kund: Die Kirchengemeinde steht auf festem Grund“. Nachdem Rudi Fetzer auch die Schaffenszeit der beiden auf Joachim Bomhard folgenden Pfarrer, Friedrich Schmidt (1964-1968) und Heinz Dobrick (1968-1975), kurz erläutert hatte, stellte er fest: „Wenn die Zeitzeugen, über die man berichten soll, selbst anwesend sind, dann muss der Chronist schweigen“ und leitet damit treffend zu den Ausführungen von Pfarrer Rudolf Ranzenberger über, der zwischen 1976 und 1993 die Pfarrstelle der Gemeinde übernommen hatte und somit als dienstältester Pfarrer in der Chronik aufgeführt wird. Seit einer Woche ist Ranzenberger Pfarrer im Ruhestand und hat Burgkunstadt zu seinem festen Wohnsitz gemacht, wodurch er wieder Mitglied der Evangelischen Kirchengemeinde Burgkunstadt ist. Demnach verwunderte es auch nicht, dass Ranzenberger zu Beginn seines Rückblicks die Burgkunstadter Gemeinde als seine „erste große Liebe“ bezeichnete. Sehr persönlich und unterhaltsam zugleich berichtete der Geistliche über die wichtigsten Stationen seiner Schaffenszeit in Burgkunstadt, zu denen beispielsweise auch der Bau des Kindergartens und der Neubau der Orgel in der Christuskirche, aber auch der kontinuierliche Ausbau der Chöre im Zeichen der lebendigen Kirchenmusik zählten. „Rückblickend muss ich aber sagen, dass die Renovierung und die Umgestaltung des Altarraums die größten Errungenschaften waren“, erklärte Ranzenberger und bezeichnete die Kirchengemeinde zugleich als eine „Gemeinde der guten Seelen“, in der der persönliche Kontakt im Zeichen des christlichen Glaubens immer große Bedeutung hatte und hat.

Die „Liebeserklärung“ seines Vorredners und Vorgängers konnte Dekan Rainer Horn im Anschluss nur wiederholen, sparte dabei aber auch bewusst die Erinnerungen an seine Verabschiedung in Burgkunstadt aus. „Diese Erinnerung sind noch zu nah, als dass ich davon heute berichten könnte“, erklärte Dekan Horn sichtlich bewegt. Der Bau des Gemeindehauses und des Jugendcafes, der Umbau des Pfarrhauses, die erneute Kirchenrenovierung und nicht zuletzt die Gründung des Fördervereins für die Jugend der Gemeinde waren Schwerpunkte seines Schaffens zwischen den Jahren 1994 und 2007. In diesem Zusammenhang vermittelte Dekan Horn nochmals seine Verständnis eines guten Gemeindelebens: „Jeder ist wichtig und soll sich einbringen – Gott aber gebe das Gedeihen.“ Passend zu der Rückschau auf die „Ära Horn“ gestalteten der unter seiner Amtszeit gegründete Chor „QuerBet“ und die Jugendband diesen Teil des Gemeindeabends musikalisch aus. Zuvor erklangen der Posaunenchor und der Flötenchor, der an diesem Abend auch von dessen „Gründer“ Rudolf Ranzenberger geleitet wurde. Pfarrer Heinz Geyer dankte im Anschluss den Vorrednern für die sehr persönlichen und offenen Einblicke und formulierte mit der letzten Strophe des „Kirchweihlieds“ zugleich den Grundgedanken, der die Kirchengemeinde seit jeher trägt und auch in Zukunft tragen wird: „Fundament der Gemeinde ist der Herr Jesus Christ; wie es auch an dem Namen unserer Kirche sichtbar ist; Er möge uns begleiten, Sein Segen sei unser „Pfund“! Dann stehen wir auch weiter beim ihm auf festem Grund.“ Zum Abschluss des Festabends übermittelten noch Ute Seelmann vom Evangelischen Kindergarten und Renate Ammon von der Kirchengemeinde Burkersdorf-Hain herzliche Glückwünsche zum 75. Geburtstag des Gotteshauses. Im Anschluss durfte im Rahmen eines kleinen Sektempfangs im Gemeindehaus auf das Kirchenjubiläum angestoßen werden, wobei hier – wie auch am gesamten Wochenende – ausgiebig die Gelegenheit genutzt wurde, im persönlichen Gespräch Erinnerungen über 75 Jahre Christuskirche auszutauschen.




24.10.2010:
Kirchweihfest



Posaunenkonzert mit den Königsbergern und den Burgkustadtern

Den Höhepunkt des Kirchweihjubiläums erlebte die Kirchengemeinde am Sonntagmorgen in ihrer Christuskirche, als das Gotteshaus bis auf den letzten Platz gefüllt war, um dem Festgottesdienst zum 75jährigen Bestehen der Christuskirche einem dem Anlass entsprechenden Rahmen zu geben. Dies wurde allein durch die Tatsache erfüllt, dass der Gottesdienst von Dekan Johannes Grünwald, Dekan Rainer Horn, Pfarrer i.R. Rudolf Ranzenberger und Pfarrer Heinz Geyer gehalten wurde. Somit waren neben dem Michelauer Dekan auch die drei Pfarrer vor Ort, die in den knapp vier zurückliegenden Jahrzehnten das christliche Leben in der Christuskirche mitgestaltet hatten. Der Gottesdienst, zu dem sich auch zahlreiche Vertreter aus Politik und Gesellschaft eingefunden hatten, erhielt durch die musikalische Ausgestaltung durch den Flötenchor, den Posaunenchor und den Organisten Thomas Meyer zusätzlich einen festlichen Rahmen. In seiner Festpredigt bezeichnete Dekan Grünwald die Burgkunstadter Kirchengemeinde liebevoll als eine „Dauerbaustelle“, bei der die zahlreichen und wertvollen Aktivitäten der lebendigen Gemeinde eben auch stets bauliche Veränderungen mit sich brachten. Der Dekan rief die Anwesenden dazu auf, auch weiterhin dem Namen der Kirche in Burgkunstadt entsprechend Christus als den Grund- und Schlussstein des eigenen Gemeindelebens anzuerkennen: Ein weiterer Höhepunkt des Festgottesdienstes war die gemeinsame Feier des Abendmahles. In ihren Grußworten beglückwünschten die Redner abschließend die Gemeinde zum 75. Geburtstag ihres Gotteshauses und zu dem spürbar lebendigen Gemeindeleben in ihr. Landtagsabgeordneter Christian Meißner ermutigte die Anwesenden zu einem weiterhin selbstbewussten Auftreten in dieser „tollen, lebendigen Gemeinde“, die dieses Selbstbewusstsein auch nach Außen tragen soll. Der stellvertretenden Landrat Helmut Fischer übermittelte die Glückwünsche des Landkreises und äußerte den Wunsch, dass die Christuskirche auch weiterhin als Ort verstanden werde, an dem christlicher Glaube gelebt werden könne. Bürgermeister Heinz Petterich bezeichnete im Namen des Stadtrates und der gesamten Stadt die evangelische Kirchengemeinde als einen wertvollen Rebstock, der viele gute Früchte trägt, und Maria Bauer als Leiterin von Regens Wagner Burgkunstadt bedankte sich für die tiefe Freundschaft zwischen der evangelischen Kirchengemeinde und den Bewohnern und Mitarbeitern von Regens Wagner, die in den letzten Jahren durch zahlreiche Besuche weiter vertieft wurde und mittlerweile durch eine tiefe Verbundenheit gekennzeichnet sei. Marion Konrad sprach die Glückwünsche der katholischen Pfarrgemeinde aus. Oberstudiendirektor Werner Fischer bedankte sich im Namen aller Schulen Burgkunstadts für die vorbildliche Zusammenarbeit in dem gemeinsamen Ziel einer wertevollen Erziehung der Kinder und Jugendlichen auf dem Fundament des christlichen Glaubens. Nach dem Festgottesdienst nutzten die gesamte Gemeinde und deren Gäste ausgiebig die Gelegenheit, bei einem attraktiven Rahmenprogramm den gesamten Sonntag hindurch den Geburtstag ihrer Christuskirche zu feiern. Im Gemeindehaus und im Kindergarten wurde gemeinsam das Mittagessen eingenommen, ehe mit Spiel- und Bastelangeboten, dem Besuch des Kasperl-Theaters, einer offenen Probe des Chores „QuerBet“, einem Bilder-Rückblick auf die Tansania-Reise des so genannten „BauTeams“ und einem Gemeinde-Quiz der Nachmittag ungemein kurzweilig gehalten wurde. Am Nachmittag gab die Jugendband der Gemeinde ein kleines Konzert in der Christuskirche, ehe mit einer Dankandacht auf dem Kirchplatz die „Beter“-Skulpturen des Altenkunstadter Künstlers Ernst Müller der Gemeinde vorgestellt wurden. Sie sollen in den kommenden Monaten die Gemeinde zum stillen Gebet einladen, wie Jugendiakonin Judith Hanke in der kurzen Andacht erläuterte. Glanzvoller Schlusspunkt der Festivitäten war schließlich das eindrucksvolle „Geburtstagsständchen“, das der Posaunenchor Burgkunstadt mit Unterstützung des Posaunenchores aus Königsberg der Christuskirche entgegen brachte. Über zwei Stunden lang zelebrierten die Blechbläser zahlreiche Höhepunkte der Kirchenmusik aus knapp fünf Jahrhunderten und bestachen dabei vor allem bei den gemeinsam vorgetragenen Stücken durch ein gewaltiges Klangbild. Dabei traten die Chöre unter der Leitung von Thomas Meyer (Burgkunstadt) und Wolfgang Fischer (Königsberg) auch getrennt voneinander auf und bewiesen dabei neben exaktem und schnellem Spiel auch ihr großes musikalisches Einfühlungsvermögen. Bereichert wurde das Programm noch durch den solistischen Beitrag von Thomas Meyer an der Orgel, ehe mit dem gewaltigen „Jauchzet dem Herrn, alle Welt“ von Felix Mendelssohn Bartholdy durch beide Chöre ein dem Anlass entsprechender Schlusspunkt unter ein ereignisreiches Wochenende gesetzt wurde.





Andacht bei den 'Betern' auf dem Kirchplatz (links der Künstler Ernst Müller aus Altenkunstadt)

 
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