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  60 Jahre Posaunenchor  
     
  22.10.2016:
Kirchweihfestkonzert zum Jubiläum



Eine ganz besonders eindrucksvolle Szene spielte sich bereits ganz zu Beginn des Konzertabends ab: Als die Mitglieder des Evangelischen Posaunenchores unter den Klängen der Orgel in die bis auf den letzten Platz gefüllte Christuskirche einmarschieren, erheben sich die Konzertbesucher spontan aus ihren Bankreihen. Die damit verbundene Botschaft ist unmissverständlich: Wir erweisen diesem Chor und seiner 60-jährigen Historie die Ehre!

Den musikalischen Dank für diese tolle Geste der Anerkennung leisteten die Blechbläser unter der Leitung von Thomas Meyer in der Folge mit einem erinnerungswürdigen Konzerterlebnis gleich selbst. Dabei ermöglichte der Chor nicht nur einen Einblick in die eigene spielerische Klasse sondern auch in die abwechslungsreiche und deshalb so spannende Welt der Literatur für Posaunenchöre.

„Wir sind wahrlich eine beschenkte Gemeinde!“, bilanzierte folglich auch Pfarrer Heinz Geyer am Ende des Jubiläumskonzerts und schloss damit bewusst die anderen großen Chöre der Kirchengemeinde mit ein. Immerhin hatten in diesem Jahr bereits der Flötenchor (40 Jahre) und der Chor „QuerBet“ (20 Jahre) runde Geburtstage mit entsprechenden Jubiläumskonzerten gefeiert. Zum Kirchweihfest lieferte der Posaunenchor den angemessenen Schlusspunkt dieses aus kirchenmusikalischer Sicht für die Gemeinde sicherlich einmaligen Jahres. Dabei durften der Chor und die Gemeinde auch zahlreiche ehemalige Mitglieder des Posaunenchores begrüßen, die teils aus ganz Deutschland angereist waren, um dem Jubiläum beizuwohnen.

Welch musikalische aber auch gesellschaftliche Spuren der Chor in seiner 60-jährigen Geschichte hinterlassen hat, wurde nicht nur durch den großen Besucherandrang sondern auch die Grußworte des Abends deutlich. So übermittelte Sabine Heppner als Zweite Bürgermeisterin die Glückwünsche, aber auch den Dank der gesamten Stadt mit Bürgermeisterin Frieß, dem Stadtrat und der Stadtverwaltung an der Spitze. „Der Posaunenchor ist nicht zuletzt wegen seiner großen Klasse ein ganz besonderer musikalischer Botschafter, der weit über die Mauern unserer Stadt wirkt“, so Sabine Heppner.

Diesen Vorschusslorbeeren wurde der Chor im direkten Anschluss absolut gerecht. Der Auftakt fiel mit barocken Klängen aus der Feder von Henry Purcell, Georg Friedrich Händel und Andreas Hammerschmidt ungemein feierlich aus. Dabei hatten sich der Chor und Chorleiter Thomas Meyer das schönste Geschenk selbst gemacht. Denn auf Einladung der Blechbläser unterstützte Vladimir Sigarev den Chor – zunächst an den Pauken und dann am Schlagzeug. Der ohnehin orchestrale Klang des Chores erhielt damit noch mehr Ausdruckskraft, die Stücke noch mehr Schwung.

Nicht aus Zufall bildeten Vorspiele und Bearbeitungen der beiden Choräle „O Gott, du frommer Gott“ und „Nun danket alle Gott“ den Mittelteil des abwechslungsreichen Programms. Und auch Pfarrer Rudolf Ranzenberger, selbst 17 Jahre lang Leiter des Chores, stellte den Auftrag der Blechbläser in den Mittelpunkt seines Grußwortes: „Wenn wir zum Instrument greifen, dann ist das immer Ausdruck unserer Seele, unseres Glaubens – und immer zur Ehre Gottes!“ Ranzenberger hatte zudem allerlei Anekdoten aus den sechs Jahrzehnten des Chores parat, die vor allem auf der familiären Atmosphäre des Chores gründen. Der Konzertabend bot dabei auch Gelegenheit, besonders treuen Mitgliedern dieser „Posaunenchor-Familie“ zu danken. So übermittelte der Obmann des Posaunenchores, Rainer Sievert, die Glückwünsche des Verbandes der bayerischen Posaunenchöre und überreichte Urkunden an Annette Freitag für 25 Jahre Dienst am Instrument, an Peter Bassing und Herbert Hümmer (jeweils 50 Jahre) und an Pfarrer Rudolf Ranzenberger und Hartmut Beuerle (jeweils 55 Jahre). Zuletzt dankte er auch dem Chorleiter Thomas Meyer. „Thomas ist seit 23 Jahren verantwortlich für den Chor und ist damit der dienstälteste Leiter in der Geschichte des Posaunenchores“, erläuterte Rainer Sievert unter dem Applaus der Konzertbesucher. Dabei wurde der Konzertabend selbst ein erneuter Bewies für das nachhaltige Wirken des derzeitigen Chorleiters, der die Blechbläser in dieser Zeit vor allem auf die neuen und modernen Facetten der Posaunenchor-Literatur eingestimmt hat. Demnach kamen die folgenden Klänge beispielsweise aus der Filmmusik von „Fluch der Karibik“ und von Swing-Klassikern wie „Sweet Georgia Brown“ besonders gut bei den Besuchern an. Deren Schlussapplaus fiel dann derart lautstark und lang anhaltend aus, dass der Chor gleich zwei Zugaben präsentieren durfte.





 
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